Digitalisierung im Krankenhaus
Krankenhäuser müssen in die Lage versetzt werden, am digitalen Fortschritt teilzuhaben, um moderne Medizin und Kommunikation bieten zu können.
Krankenhäuser wollen die Digitalisierung des Gesundheitswesens mit gestalten:
- Krankenhäuser wollen und werden den Versorgungsauftrag in der digitalen Welt erfüllen
- Krankenhäuser sind medizinische Kompetenzträger in föderalen digitalen Netzwerken
- Krankenhäuser wollen attraktiv für ihr Personal sein
- Krankenhäuser wollen mit Patienten, Angehörigen und Kooperationspartnern effizient und wirtschaftlich erfolgreich agieren
- Krankenhäuser stellen den Kern der medizinischen Forschung und sind medizinische Wissensträger
- Krankenhäuser sind auch in einer digitalen Welt Vertrauensinstanz
Krankenhäuser benötigen hierfür:
- eine faire Finanzierung: einen Digitalisierungszuschlag von 2 % auf die Krankenhausrechnungen
- sinnvolle Festlegungen zur Nutzung von Standards
- die Aktualisierung der derzeitigen Rahmenbedingungen für die Versorgung im Krankenhaus
- einen praktikablen Datenschutz
- die besondere Betrachtung von Medizinprodukten.
Mehr Qualität und Geschwindigkeit durch Digitalisierung
Patienten erfahren durch digitale Wege erhebliche Verbesserungen. Dies beginnt bei der Terminvereinbarung, der zeitnahen und vollständigen Informationsübermittlung zwischen Patienten, Ärzten und Krankenhäusern und endet bei einem digital unterstützten Entlassmanagement sowie der Koordination der nachfolgenden Versorgung. Videosprechstunden und telemedizinische Netzwerke unterstützen die Zusammenarbeit von Ärzten und Krankenhäusern unterschiedlicher Spezialisierungsgrade und können Patientinnen und Patienten Wege und Zeit ersparen. Im Ergebnis können dank höherer Effizienz Verwaltungsabläufe reduziert und beschleunigt werden, so dass auch das medizinische Personal mehr Arbeitszeit für die Patientenversorgung zur Verfügung hat. Durch vollständige Informationsweitergabe ergeben sich Qualitätsvorteile.
IT im Krankenhaus - Grundvoraussetzung für einen optimalen Krankenhausbetrieb
Moderne Medizin wäre ohne den Einsatz zum Teil hochkomplexer IT-Systeme heute nicht mehr denkbar, vielmehr stellen diese für einen optimalen Krankenhausbetrieb eine Grundvoraussetzung dar. In gleichem Maße steigen jedoch die Auswirkungen, die mit dem Ausfall oder der Beeinträchtigung ebensolcher Systeme verbunden sind.
Mit der Öffnung von IT-Systemen muss auch eine Sicherheitstechnik etabliert werden, die mit den Angriffen auf diese Technik schritthalten kann. Dies erfordert fortlaufende Investitionen aber auch personelles KnowHow in den IT-Abteilungen der Krankenhäuser. Hier muss eine dauerhafte neue Finanzierungssäule implementiert werden.
Für Krankenhäuser mit jährlich mehr als 30.000 vollstationären Fällen gelten als „Kritische Infrastrukturen“ besondere gesetzliche Anforderungen zum Schutz ihrer IT-Infrastruktur. Die Deutsche Krankenhausgesellschaft unterstützt diesen Prozess mit der Bereitstellung eines „Branchenspezifischen Sicherheitsstandards (B3S)“ und ist Mitglied im „Umsetzungsplan Kritische Infrastrukturen", einer öffentlich-privaten Kooperation zwischen Betreibern Kritischer Infrastrukturen (KRITIS), deren Verbänden und den zuständigen staatlichen Stellen. Die Hamburgische Krankenhausgesellschaft ist über ihre Fachausschüsse an diesen Prozessen beteiligt. Datenschutz und Datensicherheit muss selbstverständlich in allen Krankenhäusern gleichermaßen gelten.
Telematik-Infrastruktur
Die Telematik-Infrastruktur (TI) nach § 291a SGB V vernetzt die Akteure im Gesundheitswesen. Mit der einrichtungsübergreifende Kommunikationsinfrastruktur wird die Grundlage für einen einfachen und sicheren Austausch sowohl wichtiger medizinischer als auch administrativer Daten geschaffen. Mit dem Aufbau der TI wurde die Gesellschaft für Telematikanwendungen der Gesundheitskarte mbH (gematik) beauftragt.
Die DKG erstellt und aktualisiert in unregelmäßigen Abständen TI-Hinweise, die aktuelle Fragen im Umfeld der Telematik-Infrastruktur erläutern. Diese Hinweise sind für Krankenhäuser im geschützten Mitgliederbereich zugänglich.